Pressemitteilung der Intertainment AG
Intertainment
verschärft Sparkurs
Schiedsgerichtsverfahren gegen die Comerica Bank und die Versicherer Film Finances und WorldWide Film Completion steht
kurz bevor
Ismaning bei München, 22. September 2003 - Die Intertainment AG, Ismaning bei München, hat ihr
Kostensenkungsprogramm nach der neuerlichen Verschiebung des Schadensersatzprozesses gegen den amerikanischen
Filmproduzenten Franchise Pictures forciert. Dies erklärte Rüdiger Baeres, der Vorstandsvorsitzende von Intertainment,
auf der Hauptversammlung des Unternehmens.
So haben alle Vorstandsmitglieder unmittelbar nach der Bekanntgabe der Verschiebung im Juli 2003 ihr Gehalt wesentlich
reduziert. "Wir arbeiten zudem an weiteren Maßnahmen zur Kostenreduktion. Diese schließen alle Bereiche des
Unternehmens und alle Partner ein", sagte Baeres.
Ziel der Maßnahmen ist es, Intertainment zu sichern und die weitere Prozessfinanzierung zu ermöglichen. Unter anderem
führe Intertainment Gespräche wegen eines Ende Juni nächsten Jahres fällig werdenden Kredits, so Baeres weiter.
Dieser beläuft sich zur Zeit noch auf 14,2 Millionen Euro.
Intertainment bemüht sich zudem darum, dass der vor dem Federal District Court in Los Angeles anhängige
Schadensersatzprozess gegen Franchise doch noch in diesem Jahr beginnt. Ein entsprechender Antrag wurde Ende Juli dieses
Jahres gestellt. Eine Entscheidung ist bislang noch nicht gefallen.
Intertainment hatte die Klage gegen Franchise Pictures bereits Ende 2000 eingereicht. In ihr macht Intertainment
geltend, dass Franchise Intertainment durch überhöhte Budgets um über 100 Millionen US-Dollar geschädigt hat. Im
Jahr 2002 wurden zudem zwei RICO-Claims gegen Franchise und die beiden Geschäftsführer des Unternehmens zugelassen.
RICO-Claims sind eine Besonderheit des amerikanischen Rechts. Sie billigen den Opfern organisierter Kriminalität die
dreifache Schadenssumme zu. Dadurch hat der Franchise-Prozess ein Volumen von über 300 Millionen US-Dollar.
Der Tatbestand, dass Franchise Intertainment überhöhte Budgets in Rechnung gestellt hat, ist nach Aussagen von Baeres
inzwischen nicht mehr strittig. So habe Elie Samaha, der CEO von Franchise, im Rahmen einer für das Gerichtsverfahren
relevanten Anhörung unter Eid zugegeben, dass Franchise die Budgets mit erfundenen Zahlungsverpflichtungen aufgebläht
hatte.
Der Betrug durch Franchise wurde nur durch das Zusammenspiel mit der Comerica Bank und den beiden Filmversicherern
WorldWide Film Completion und Film Finances möglich. Intertainment habe deshalb im Dezember 2002 auch diese Unternehmen
auf Schadensersatz im Volumen von über 100 Millionen US-Dollar verklagt, sagte Baeres. Im Februar 2003 eröffnete
daraufhin die Comerica Bank ein Schiedsgerichtsverfahren, in dem sie von Intertainment die Zahlung der zweiten Rate für
den Franchise-Film "Driven" verlangt. Intertainment hat im Rahmen des Schiedsgerichtsverfahrens sämtliche
Gegenansprüche gegen die Comerica Bank und die Versicherungsgesellschaften geltend gemacht. Damit werden im Rahmen des
Schiedsgerichtsverfahrens die selben Sachverhalte und die selbe Schadenssumme verhandelt wie in der Klage von
Intertainment gegen diese Parteien. Intertainment geht davon aus, dass dieses Schiedsgerichtsverfahren in Kürze beginnt
und in neun bis zwölf Monaten abgeschlossen sein wird.
Baeres teilte zudem mit, dass die beiden Vorstandsmitglieder von Intertainment - Baeres selbst und Finanzvorstand Achim
Gerlach - ihre Verträge zu reduzierten Konditionen um drei Jahre verlängert haben.
Kontakt:
Intertainment AG, Dr. Marietta Birner, Investor Relations, Osterfeldstraße 84, 85737 Ismaning
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