Pressemitteilung der Intertainment AG


Intertainment kehrt im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurück und wird gegen die Comerica-Bank und zwei Versicherungsgesellschaften klagen

Ismaning b. München, 16. Juli 2002 - Die Intertainment AG, Ismaning b. München, hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres den Umsatz wesentlich gesteigert und ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Nach Angaben von Rüdiger Baeres, dem Vorstandsvorsitzenden des Medienunternehmens, setzte Intertainment von April bis Ende Juni nach vorläufigen Zahlen "zwischen 8,5 und 9,5 Millionen Euro" um. Damit gelang es dem Unternehmen, die Erlöse gegenüber dem ersten Quartal 2002 wesentlich zu steigern. In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres hatte die Gruppe 2,5 Millionen Euro umgesetzt. Das Gros der Umsätze im zweiten Quartal generierte Intertainment aus dem Verkauf von drei TV-Filmpaketen an Unternehmen in Großbritannien, Osteuropa und Deutschland. "Zusätzliche Einnahmen aus diesen Verträgen werden wir in den kommenden Monaten erzielen", sagte Baeres auf der Hauptversammlung von Intertainment.

Parallel zum gestiegenen Umsatz verbesserte sich auch das Ergebnis des Unternehmens. Nachdem Intertainment in den ersten drei Monaten 2002 noch einen Fehlbetrag in Höhen von 3,7 Millionen Euro verbuchen musste, sei es gelungen, das zweite Quartal wieder "mit einem leichten Gewinn abzuschließen", erklärte Baeres. Sehr deutlich ist auch der Finanzmittelbestand gestiegen. Er lag Ende Juni bei 18,7 Millionen Euro und damit um 82 Prozent über dem Wert von Ende März. Damals verfügte Intertainment über liquide Mittel in Höhe von 10,3 Millionen Euro. "Wir haben also ein solides finanzielles Polster", betonte Baeres.

Fortschritte beim Betrugsprozess

Gut vorangekommen sei Intertainment auch im Betrugsprozess gegen seinen ehemaligen Filmlieferanten, die US-Gesellschaft Franchise Pictures. Der Prozess ist in Los Angeles anhängig. Baeres kündigte an, dass Intertainment im Zusammenhang mit dem Fall Franchise auch die Comerica-Bank und zwei Versicherungsgesellschaften verklagen werden. Bei den Versicherungsgesellschaften handelt es sich um die Completion-Bond-Gesellschaften WorldWide Film Completion und Film Finances. Die Klagen würden nach Beendigung des Beweiserhebungsverfahrens gegen Franchise ebenfalls in den USA eingereicht. Dieses wird voraussichtlich am 9. August abgeschlossen sein. Zudem wird Intertainment nach Angaben von Baeres die Schadensersatzforderung gegenüber Franchise von "mindestens 75 Millionen Dollar" auf "mindestes 100 Millionen Dollar" erhöhen. Nach heutigem Kenntnisstand habe Franchise Intertainment um mindestens diesen Betrag geschädigt, erklärte Baeres. Der bei der Klageerhebung am 21. Dezember 2000 genannte Wert von 75 Millionen Dollar habe dagegen lediglich auf einer ersten Schätzung auf Basis des damaligen Kenntnisstands beruht.

Die auf der Hauptversammlung angekündigten Klagen begründete der Intertainment-Vorstandsvorsitzende mit der Tatsache, dass der Betrug nur durch das Zusammenspiel von Franchise, der Comerica-Bank und - je nach Film - einer der Versicherungsgesellschaften WorldWide Film Completion und Film Finances möglich gewesen sei. Die Gesellschaften haben "Hand in Hand gearbeitet, um ein anderes Unternehmen - Intertainment - massiv zu schädigen und sich selbst zu bereichern. Dies ist nach unserer Ansicht nichts anderes als organisierte Kriminalität", sagte Baeres.

Intertainment sieht diese Ansicht dadurch bestätigt, dass eine Richterin in Los Angeles im Mai zwei RICO-Claims von Intertainment zugelassen hat. RICO steht für "Racketeer Influenced and Corrupt Organizations". Es handelt sich dabei um eine Besonderheit der amerikanischen Zivilprozessordnung, die Mitte der 80er Jahre eingeführt wurde, um Personen, die durch die Mafia geschädigt wurden, eine juristische Handhabe zu geben. Sie billigt Opfern organisierter Kriminalität den dreifachen Schadensersatz zu. Falls Intertainment den Prozess gegen Franchise gewinnt, hätte das Unternehmen damit Anspruch auf die Zahlung von rund 300 Millionen Dollar und sämtlicher Anwaltskosten.

Aufgrund des Zusammenwirkens von Franchise, der Comerica-Bank und der Versicherungsgesellschaften hatte Intertainment bereits im Februar 2001 Klage gegen Comerica erhoben, diese aber ohne Anerkennung von Rechten wieder zurückgezogen, um zunächst "insbesondere das Beweiserhebungsverfahren gegen Franchise durchführen" zu können, so Baeres. Der erste Verhandlungstag im Betrugsprozess gegen Franchise selbst ist für den 19. November angesetzt und auf zehn Verhandlungstage terminiert.

Nach Presseberichten gibt Franchise inzwischen offen zu, mit unterschiedlichen Budgets gearbeitet zu haben. Zudem ermitteln das FBI und die US-Staatsanwaltschaft bereits seit Monaten gegen den Filmproduzenten. Intertainment geht davon aus, dass die Behörden die Ermittlungen noch ausweiten werden. "Denn das Zusammenspiel zwischen Franchise, Comerica und den Completion-Bond-Gesellschaften ist einfach zu offensichtlich", sagte Baeres.

Start der Dreharbeiten zu "Blackout"

Wesentliche Fortschritte hat Intertainment in den vergangenen Monaten bei der Kooperation mit dem renommierten Filmproduzenten Arnold Kopelson erzielt. Zur Zeit arbeiten die Partner an vier gemeinsamen Filmen. Intertainment habe in die Entwicklung der Projekte bislang 13,1 Millionen Dollar investiert, betonte Baeres. Am weitesten fortgeschritten seien dabei die Arbeiten an "Blackout". "Wir wollen mit den Dreharbeiten zu diesem Film im August in San Francisco beginnen", sagte Baeres. Der Kinostart von Blackout ist auf Mitte 2003 terminiert. Das Budget von "Blackout" wird rund 65 Millionen Dollar betragen.

zurück zur Newsübersicht